Tischler können auch Küchen!
Der siebte Schulblock der Holztechnik-Mittelstufe führte uns in die Welt der Standardmaße und Serienmöbel. Die Klasse musste feststellen, dass die Vereinfachung und Standarisierung von Maßen viel schwieriger ist als gedacht. Auf die Frage, wo der Mensch die meiste Zeit im Eigenheim verbringt, antwortete die Klasse kollektiv: „Bett!“ Man wurde jedoch eines Besseren belehrt, als Herr Rode uns in gewissenhafter Lehrer-Lämpel-Manier darüber aufklärte, dass unser Bett kein Lebensraum wäre. Zwar habe auch das Bett Standardmaße, allerdings passe es nicht in den Lehrplan.
Man wandte sich also wohl oder übel dem Teil des Hauses zu, der ANGEBLICH häufiger frequentiert wird als das geliebte Bett – der Küche. Es wurden perfekte Maße, göttliche Arbeitshöhen, wunderschöne Proportionen und ergonomische Wunder vollbracht. Doch als wir gerade glaubten „Wir können Küchen“ (und das auf 12 m²), lernten wir durch einen Besuch bei Heico-Küchen in Geilenkirchen-Niederheid das wahre Ausmaß des industriellen Küchenbaus kennen. Schnell erkannten wir, dass individuelle Küchenplanung viel Erfahrung benötigt und eine Menge Geld kostet. Wer zum Beispiel eine Dunstabzugshaube stilvoll verstecken möchte oder den Plan fasst, einen alten Weinkeller mitten in eine moderne Küche einzubauen, der muss wissen, was auf ihn zukommt. Auf der Suche nach weiteren exquisiten Ideen, durchstriff die HTM schwer bewaffnet mit Zollstock, Fragebogen und Stift den Ausstellungsraum von Heico-Küchen.
Nachdem wir uns alle durch die ausgestellten Küchen gearbeitet hatten, beantwortete der Geschäftsführer und ehemaliger Schüler des Berufskollegs, Herr Alexander Schröder, alle verbliebenen Fragen und gab uns einen kleinen Exkurs in die neuartigen Oberflächen, Plattenbeschichtungen und Optiken einer modernen Küche. Zum Abschluss zeigte uns Herr Schröder seine Lösung für die Küche im beengten Raum und lieferte uns so wichtige Erfahrungswerte für unsere eigene weitere Planung zu diesem Unterrichtsprojekt. Damit schuf Heico-Küchen uns einen umfangreichen Kontrast zu unseren handgefertigten Wunschvorstellungen und holte uns wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
Diese und weitere Erfahrungen sind es, die uns dem Beruf des Tischlers immer ein Stückchen näher bringen. Aus diesem Grund möchten wir Herrn Schröder für seine Einladung danken und unserem Klassenlehrer Herrn Rode anerkennen, wie viel er uns ermöglicht.