Hans Magnusson und Eric Wilhelmson freuen sich über einen von Schüler*innen gebauten Schwenkgrill, der ihnen von den Lehrern Andreas Rode und Heinz Schluns überreicht wird (v.li.).

Besuch aus dem hohen Norden erhielt kürzlich das Berufskolleg Ernährung – Sozialwesen – Technik. Erik Wilhelmson und Hans Magnusson, Lehrer für Metalltechnik und Holztechnik am Njudungsgymnasiet in Vetlanda/Schweden, wollten einen Einblick in das deutsche Ausbildungssystem gewinnen.

Bereits seit 2016 besteht der Kontakt des Berufskollegs Geilenkirchen zur schwedischen Berufsschule. Mittlerweile absolvieren jedes Jahr mehrere Auszubildende ein zweiwöchiges Auslandspraktikum, das durch das europäische Förderprogramm Erasmus+ unterstützt wird. Vor Ort begleiten die Lehrer*innen die jungen Auszubildenden, die in Metall- und Holzbaubetrieben untergebracht sind. Während des Praktikums lernen sie auch landestypische und kulturelle Unterschiede kennen. Eine Lernaufgabe sind auch die eigenverantwortliche An- und Abreise sowie die Erfahrung, sich selbst versorgen zu müssen.

Mehrfach schon trafen sich Andreas Rode, Fachlehrer für Bau- und Holztechnik am Geilenkirchener Berufskolleg, und Erik Wilhelmson zu kollegialen Planungsgesprächen in Schweden, jetzt stand ein Besuch in Deutschland an.

Zunächst ließ es sich Henning Gerlach, stellvertretenden Schulleiter, nicht nehmen, gemeinsam mit Bereichsleiterin Monika Schumacher den Gästen das Bildungsangebot des Berufskollegs vorzustellen. Es folgten ein Schulrundgang und der Besuch der schuleigenen Werkstätten für Metall- und Holztechnik, bevor es beim Besuch des Unterrichts der Metallbaueroberstufe zu einem regen Austausch zwischen Schülern und Lehrern kam.

Anschließend erkundeten die schwedischen Gäste gemeinsam mit Andreas Rode diverse Betriebe der Metall- und Holztechnik im Kreis Heinsberg. Die Firmen Saurer und Jordans Object aus Übach-Palenberg, Metallbau Trepels und Metallbau Welter aus Gangelt  sowie Tischlerei Heinrichs und Metallbau Thelen aus Geilenkirchen-Niederheid öffneten ihre Tore und gaben den schwedischen Lehrern einen sehr guten Einblick in die technologischen Fertigungsmöglichkeiten und betrieblichen Ausbildungsplätze im Kreis Heinsberg.

Auch der Besuch der JVA Heinsberg, in welcher jugendlichen Straftätern die Chance zur Ausbildung im Metallbereich geboten wird, die abendliche Minigesellenstückausstellung der Tischleroberstufe im Berufskolleg sowie der Besuch des Indemanns, einem Produkt der Firma Trepels, beeindruckten die Schweden sehr, da im schwedischen Ausbildungssystem solche Angebote nicht möglich sind.

Zum Abschluss ihres Besuchs waren sich alle einig: durch die gegenseitigen Besuche der Auszubildenden und ihrer Lehrer*innen wächst Europa auf eine sehr persönliche und lehrreiche Weise zusammen.